633 Mio. Euro Förderungen, 21.500 geförderte Projekte, 100.000 gesicherte und neu geschaffene Arbeitsplätze
30 Jahre Wirtschaftsagentur Wien und ein großes Ziel: die wirtschaftliche Rolle Wiens im Herzen Europas zu stärken und die Zukunftschancen der Wiener Wirtschaft weiter auszubauen. Dieses Ziel wurde erreicht, ist Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner überzeugt: “Die Stadt hat vor 30 Jahren mit der Gründung der Wirtschaftsagentur Wien, damals noch Wirtschaftsförderungsfonds, eine weitsichtige und nachhaltig wirksame Entscheidung getroffen. In den vergangenen drei Jahrzehnten hat die Wirtschaftsagentur Wien Wiener Unternehmen mit rund 633 Millionen Euro gefördert und damit 21.500 Projekte unterstützt und oft erst ermöglicht. Mit diesen Aktivitäten wurden in Wiener Unternehmen über 100.000 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen. Und wir werden diesen Weg weiter verfolgen – gerade jetzt, wo die globale Wirtschaftskrise noch nicht überwunden ist, unterstützen wir die Wiener Wirtschaft gezielt und investieren in die Zukunft der Stadt.”
Die Tätigkeiten und Angebote der Wirtschaftsagentur Wien für die derzeit rund 100.000 Wiener Unternehmen konzentrieren sich auf drei Bereiche der Wirtschaftsförderung: Förderung von Unternehmen, Immobilienbereitstellung und Stadtentwicklung sowie ein umfangreiches Service- und Beratungsangebot.
“Als Wirtschaftsagentur Gruppe – inklusive unserer Töchter ZIT – Die Technologieagentur und departure – Die Kreativagentur, unterstützen wir die Wiener Unternehmen heuer mit insgesamt 33 Millionen Euro Förderungen. Unsere Förderangebote sind genauso breit aufgestellt wie die Wiener Wirtschaft, wobei wir natürlich auch auf die immer größer werdenden globalen Herausforderungen reagieren müssen und ganz gezielt Akzente setzen, um Innovation und Fortschritt voranzutreiben. Einen Schwerpunkt setzen wir im Bereich der Nachhaltigkeit und fördern heuer Ideen für eine Smart City, eröffnen mit Aspern IQ unser energieeffizientes Technologiezentrum in der Seestadt Aspern und starten einen eigenen Umweltcluster”, erklärt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.
Renate Brauner mit einem Ausblick auf die kommenden Schwerpunkte: “Noch dieses Jahr setzt die Wirtschaftsagentur Wien weitere Schritte in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung. So konzentrieren sich die Aktivitäten der Tochtergesellschaft ZIT im 2. Halbjahr 2012 auf den Schwerpunkt Smart Vienna. Ein eigener Call startet dazu mit 19. Juni, bei dem innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen im Fokus stehen. Wir suchen Projekte, die das Leben in Wien nachhaltig verbessern, damit wir weiterhin die “smarteste” Stadt der Welt bleiben. Mit der Eröffnung von Aspern IQ im Herbst wertet die Wirtschaftsagentur Wien zudem den Forschungsstandort Wien weiter auf. Die moderne Infrastruktur bietet gerade jungen Unternehmen sowie forschungs- und entwicklungsorientierten Einrichtungen aus dem Bereich der nachhaltigen Technologieentwicklung beste Voraussetzungen. Die Stadt Wien wird nachhaltig auf dem Umweltsektor vertreten sein und langfristig neue “Öko Jobs” schaffen.”
Studie belegt: Wiener Wirtschaftsförderung wirkt und macht krisensicher
Um zielgerichtet und auch zukunftsorientiert zu unterstützen, passte die Wirtschaftsagentur Wien ihre Förderstrukturen nicht nur kontinuierlich den Erfordernissen der heimischen Wirtschaftsentwicklung an, vielmehr setzte sie wesentliche Impulse für Innovationen. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens unterzog sich die Wirtschaftsagentur Wien einer externen Prüfung, um selbstkritisch zu überprüfen, welche wesentlichen Effekte die Förderungen ergeben haben. Diese Studie, durchgeführt vom Forschungsinstitut Synthesis, belegt die positiven Effekte monetärer Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien über die letzten 30 Jahre. Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner zu den Resultaten: “Es zeigt sich, dass die Zahl der Beschäftigten in geförderten Betrieben jährlich um rund 60 Prozent stärker wächst als bei nicht geförderten Unternehmen. Ebenso ist die Wertsteigerung eines geförderten Unternehmens über das Jahr durchschnittlich um 14 Prozent höher. Die Studie zeigt auch, dass die geförderten Unternehmen gerade im Krisenjahr 2010 mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgenommen haben und ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass Wien heute als besonders krisensicher gilt – was, wie wir wissen, wiederum ein wichtiges Argument für internationale Unternehmen ist.”
In Summe haben die Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien in den vergangenen drei Jahrzehnten eine zusätzliche Wertschöpfung in Höhe von 2,6 Milliarden Euro am Standort Wien ausgelöst. Allein durch Förderungen wurden damit 55.000 Arbeitsplätze gesichert oder von den Unternehmen neu geschaffen.
Mehr als 1.000 angesiedelte Unternehmen auf 6.000.000 Quadratmeter Betriebsfläche
Als wesentliches Aufgabenfeld erschließt und stellt die Wirtschaftsagentur Wien Grundstücke für Unternehmen bereit. Seit Bestehen wurde eine Fläche von insgesamt sechs Millionen Quadratmeter verwertet, das entspricht in etwa der Gesamtfläche der Bezirke Neubau, Josefstadt und Alsergrund zusammen genommen.
Insgesamt konnten mehr als 1.000 Unternehmen angesiedelt werden, die fast 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. In Summe konnten durch die Aktivitäten der Wirtschaftsagentur Wien insgesamt über 100.000 Arbeitsplätze in Wien gesichert und neu geschaffen werden. Damit lösten diese Ansiedelungen Investitionen von rund vier Milliarden Euro am Standort Wien aus.
Aktuell stellt die Wirtschaftsagentur Wien rund 750.000 Quadratmeter Liegenschaften für die kurz- oder mittelfristige Um- oder Ansiedlung von Unternehmen zur Verfügung. Zusätzlich entstehen in der Seestadt Aspern, dem größten Stadtentwicklungsprojekt Europas, bis 2015 weitere rund 350.000 Quadratmeter Fläche. Das zukünftige, multifunktionale Stadtgebiet bietet Platz für unterschiedlichste Branchen, von Wissenschaft und Forschung bis hin zu Gewerbetrieben mit Fokus auf Produktion.
Pionierleistungen in der Immobilienentwicklung
Eine wichtige Rolle für die internationale Attraktivität eines Standortes spielt eine entsprechend gut ausgebaute Infrastruktur. Die Wirtschaftsagentur Wien stellt nicht nur Liegenschaften zur Verfügung, sie entwickelt und errichtet auch Technologie- und Spezialimmobilien für Wirtschaft und Forschung in Wien. Bestes Beispiel dafür ist der Campus Vienna Biocenter im Stadtentwicklungsgebiet “Neu Marx” (3. Wiener Gemeindebezirk). Mit nahezu 1.400 WissenschaftlerInnen und StudentInnen ist der Campus Vienna Biocenter Österreichs bedeutendster Life-Science Standort. In Neu Marx entsteht zudem der größte Medienstandort des Landes – Media Quarter Marx 1-3 (MQM). Rund 40 Medienunternehmen – darunter der Privatfernsehsender Puls4, der gesamte Echo Medienhaus-Verlag und die Wiener Zeitung – sind bereits im MQM eingemietet. Das MQM ist ausvermietet.
Die Wirtschaftsagentur Wien setzt auf energieeffizientes Bauen: Mit dem Technologiezentrum “Aspern IQ” eröffnet im Herbst das erste Gebäude in der Seestadt Aspern. Als eine der energieschonendsten Gewerbeimmobilien der Stadt wird Aspern IQ mehr Energie produzieren als es verbraucht und 250 Arbeitsplätze schaffen. Bereits 2008 wurde mit dem Energybase das damals innovativste Passivbürohaus eröffnet und von der Europäischen Kommission als “Green Building” zertifiziert.
Top-Standort für internationale Unternehmen
Auch im internationalen Standortwettbewerb punktet Wien. Bei der internationalen Betriebsansiedelung arbeitet die Wirtschaftsagentur Wien eng mit der Bundes-Ansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria zusammen. Seit 2004 haben beide Einrichtungen gemeinsam rund 800 internationale Unternehmen in Wien angesiedelt, die meisten kommen aus Deutschland, der Schweiz und den USA. In Summe wurden dadurch rund 7.500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Wirtschaftsagentur Wien stärkt damit auch Wien als Headquarter-Standort. So gibt es etwa neben Henkel CEE rund 200 weitere Unternehmen, die von Wien aus die ausländischen Märkte betreuen.
Zwtl.: Strukturwandel verändert Förderstruktur
In den letzten 30 Jahren hat sich die Förderpolitik weg vom Gießkannenprinzip hin zu einer zielgerichteten und leistungsorientierten Vergabe von Fördermitteln entwickelt. So stand zu Beginn die betriebliche Ausrüstung vor allem kleiner Unternehmen im Vordergrund. Mit Förderprogrammen wie der “Wassersparaktion” ist es den Wiener Unternehmen gelungen, den jährlichen Wasserverbrauch um etwa vier Millionen Kubikmeter zu reduzieren. Durch die “Strukturverbesserungsaktion” wurden mehr als 1.000 Unternehmen angeregt, ihre Betriebe aus und nach höchsten Umweltstandards umzubauen.
Seit dem Jahrtausendwechsel entwickelte sich der Bereich Forschung, Technologie und Innovation (FTI) schrittweise zum wichtigsten Bereich der Förderungen der Wirtschaftsagentur Wien. Damit vollzog sich der Wandel weg von der Unternehmensförderung hin zur Projektförderung.
Serviceleistungen für alle Wiener Unternehmen
Die Wirtschaftsagentur Wien ist Anlauf- und Servicestelle für alle Wiener Unternehmen – vom Start-up bis hin zum Hightech-Betrieb mit hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch bei Internationalisierungsvorhaben bietet die Wirtschaftsagentur Wien Unterstützung. Seit 1994 betreibt sie ein eigenes Büro in Brüssel.
Forschung, Entwicklung, Innovation
Der Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation hat sich zu einem wesentlichen Förderschwerpunkt der Wirtschaftsagentur Wien entwickelt. 2001 gründete die Wirtschaftsagentur Wien das Tochterunternehmen ZIT – Die Technologieagentur der Stadt Wien für technologie- und forschungsaffine Unternehmen sowie die Medienwirtschaft. Seit ihrer Gründung hat die ZIT insgesamt 933 Projekte unterstützt. Dadurch wurden Gesamtinvestitionen von über 500 Millionen Euro am Standort ausgelöst.
Mit ihrem zweiten Tochterunternehmen departure – Die Kreativagentur der Stadt Wien hat die Wirtschaftsagentur Wien auf das Potenzial der Kreativwirtschaft für die Stadtentwicklung reagiert. Seit ihrer Gründung 2003 hat departure rund 360 Projekte aus der Kreativszene gefördert. Umgerechnet bedeutet diese Zahl an die 1.500 neue Arbeitsplätze in der Stadt und Investitionen von rund 80 Millionen Euro.
Unter dem Dach der Wirtschaftsagentur Wien finden sich das Netzwerk LISAvienna (Life Science Austria Vienna) sowie eine gemeinsame Cluster-Abteilung für die Bereiche IT, Mobilität und jetzt auch Umwelt. Die Cluster-Abteilung der Wirtschaftsagentur Wien betreut branchen- und themenübergreifend insgesamt 315 Wiener Unternehmen.
Gründerservice
Mit dem Serviceangebot Mingo unterstützt die Stadt über die Wirtschaftsagentur Wien seit 2007 gezielt Gründerinnen und Gründer, Start-ups, Ein-Personen-Unternehmen, Kleinstbetriebe und sogenannte Neue Selbstständige. Im Vordergrund steht die nachhaltige Unternehmensgründung mit Angeboten wie kostenlosen Coachings oder günstigen Büroflächen. Seit Bestehen hat das Mingo-Team Workshops für über 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer organisiert und rund 800 Personen im Gründungscoaching beraten.
Rund ein Drittel der Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer haben Migrationshintergrund. Die Wirtschaftsagentur Wien hat auf diese wichtige Wirtschaftsgruppe reagiert und mit Mingo Migrant Enterprises eine eigene Stelle eingerichtet. Das besondere Service der Einrichtung ist die mehrsprachige Beratung zu Themen rund um Firmengründung und Fördermöglichkeiten. Mingo Migrant Enterprises bietet Beratung in zehn Sprachen an: Bosnisch, Kroatisch, Serbisch, Polnisch, Bulgarisch, Rumänisch, Englisch, Spanisch, Türkisch und Russisch.
Internationaler Treffpunkt
Mit dem Expat Center Vienna bietet die Wirtschaftsagentur Wien internationalen Fach- und Führungskräften die neu in der Stadt sind, sogenannten “Expatriates”, seit eineinhalb Jahren ein kostenloses Service für maßgeschneiderte Beratung und Betreuung. Seit Eröffnung des Expat Center Vienna im Herbst 2010 wurden rund 2.000 persönliche Beratungen mit Expatriates aus 68 Staaten der Welt durchgeführt. Der “Expat-Guide”, ein handlicher Ratgeber, bietet zusätzlich Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Leben und Arbeiten in Wien.
Die Wirtschaftsagentur Wien Gruppe ist eine moderne Einrichtung, die sich heute – aufbauend auf 30 Jahren Erfahrung – als Partnerin der internationalen wie auch nationalen Unternehmen versteht. Das Serviceangebot umfasst neben maßgeschneiderter Beratung auch verschiedenste Immobilienangebote, eine breite Palette an monetären Förderungen und ein umfassendes Kontaktnetzwerk in die Wirtschaft.