Generell erwarten die Wiener RE/MAX-Immobilien-Experten in der Bundeshauptstadt Wien ein Jahr ohne große Immobilien-Veränderungen: Ein leichtes Nachfrageplus von +1,9 % und Angebotsplus von +0,2 % bringen einen Immobilien-Preisanstieg von +1,8 %. Das ist im Vergleich zu den Bundesländern die höchste Immobilien-Preissteigerung für 2014.
Bei den Wohnimmobilien bedeutet das einen Wertanstieg von +0,7 % im oberen Preis-Segment, +1,4 % in mittleren und +3,3 % im unteren Preissegment. Diese Veränderungen liegen in etwa bei der Hälfte der für 2013 veröffentlichten Erwartungen.
Die Preise für Wiener Eigentumswohnungen in zentralen Lagen sollen um +4,4 % an Wert gewinnen. Mietwohnungen mit freier Mietzinsbildung in zentralen Lagen Wiens um +4,7 % mehr kosten, jedoch am Wiener Stadtrand um -0,3 % weniger als für 2013 prognostiziert.
Baugrundstücke werden – soweit in Wien verfügbar – im Preis um +3,1 % steigen, Betriebsgrundstücke dagegen um -2,8 % fallen, ebenso Geschäftslokale um -3,8 % und Betriebsobjekten um -4,8 %. Auch die Preise von Büroflächen werden über -5 % einbüßen.
„Derzeit haben wir es – aufgrund der niedrigen Zinsen für Finanzierungen – mit einem kauffreudigen Immobilienmarkt zu tun“, so Johanna Prosenik, Immobilien-Büro-Betreiberin von RE/MAX First in Wien. „Auch der Anlegermarkt ist ähnlich wie im Jahr 2012. Anzumerken ist aber, dass zu wenig Objekte am Markt sind.“ Für 2014 rechnet die Immobilienexpertin mit stabilen Preisen und mehr Immobilienvermittlungen als im Jahr 2013.
Bei Eigentumswohnungen ist das Angebot in Wien gleich geblieben, „aufgrund der hohen Nachfrage sind auch die Wohnungspreise leicht gestiegen, während bei Einfamilienhäusern eine leicht sinkende Nachfrage festzustellen ist.“ Der Mietwohnungsmarkt zeichnet sich durch mehr Angebot, große Nachfrage und durch moderat steigende Preise in einigen Wiener Bezirken aus. Interessant ist der Wiener Markt für Grundstücke: Aufgrund des sinkenden Angebots und der großen Nachfrage werden hier die Preise langfristig gesehen steigen.
„Der Ertrag und die Vermarktungsdauer von Eigentumswohnungen hing im abgelaufenen Jahr noch stärker als bisher von der Lage ab“, erklärt Wilhelm Fetscher, Geschäftsführer von RE/MAX DCI mit drei Immobilien-Büros in Wien sowie Büros in Tulln, Stockerau und Mödling. „Während in den Bezirken 1. bis 9. sowie 13. und 19. die Preise für Eigentumswohnungen auch nach den deutlichen Anstiegen der letzten Jahre weiter steigen werden, scheinen sich in den restlichen Wiener Bezirken die Wohnungspreise nun zu stabilisieren.“ Im 1. Bezirk finden sich mittlerweile auch Quadratmeter-Preise von 28.000,- bis zu 34.000,- Euro, und es ist so gut wie nichts mehr unter 10.000,- Euro zu bekommen, „wobei natürlich ein überwiegender Anteil von kapitalkräftigen Ausländern zu dieser Preisentwicklung geführt hat.“ Der Wiener Immobilien-Experte ist aber skeptisch, ob sich diese Preise langfristig auf diesem Niveau halten können.
Fetscher definiert drei Rahmenbedingungen, die ausschlaggebend für die Immobilienentwicklungen in Wien sind: „Es wird zu wenig neuer Wohnraum geschaffen, die Förderungen sind zu gering, bzw. werden derzeit nicht gewährt oder zweckentfremdet verwendet und es ist – obwohl von Banken eine Kreditklemme vehement dementiert wird – für Durchschnittsverdiener beinahe unmöglich, ohne ausreichend Eigenmittel oder Besicherung, eine Finanzierung zu bekommen.“
Bei Mietwohnungen merkt Fetscher an, dass sich viele Menschen die hohen Mieten in einzelnen Bezirken nicht mehr leisten können. Die von der Politik vor dem Wahlkampf geforderte verpflichtende Deckelung kann diese Problematik aber keinesfalls entschärfen oder gar lösen. Bei sehr hochpreisigen Mietobjekten gibt es mittlerweile mehr Leerstand als noch vor einem Jahr. Viele Vermieter wollen einen Preisrückgang nicht akzeptieren, wo doch in vielen Medien lange vom Immobilienboom geschrieben wurde. „Allerdings entscheidet ausschließlich der derzeitige Markt darüber, was bezahlt wird!“
Der Markt für Einfamilienhäuser in Wien ist gut: „Sowohl das Angebot, als auch die Nachfrage passen und es dreht sich alles, sofern das Preis-Leistungsverhältnis stimmt!“
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