Das Stadtteilmanagement Seestadt aspern (STM) setzt sich für ein besseres Miteinander im öffentlichen Raum ein. Mit wöchentlichen Aktionen wurde im Sommer ein spielerischer Perspektivenwechsel mit verschiedenen Nutzer*innengruppen, insbesondere Jugendlichen und Erwachsenen, angeboten. Ziel war es, Bewusstsein, mehr Verständnis und Rücksichtnahme im öffentlichen Raum zu schaffen.
Die Seestadt in Wien ist bekannt für ihre hohe Aufenthaltsqualität und ihr vielfältiges Freizeitangebot, das in den Sommermonaten zahlreiche Menschen anzieht. Besonders beliebt sind der See, die Möglichkeiten zum Baden und Sporteln und die gute Erreichbarkeit durch die U-Bahn. Doch gerade diese hohe Attraktivität führt zu einem erhöhten Nutzungsdruck.
© Stadtteilmanagement Seestadt aspern oder STM
Projektziel: Ein Perspektivenwechsel für ein besseres Miteinander
Das zentrale Ziel des Projekts war es, einen Perspektivenwechsel zwischen den unterschiedlichen Nutzer*innengruppen im öffentlichen Raum zu unterstützen. Durch Sensibilisierung für die Bedürfnisse anderer Menschen soll ein besseres wechselseitiges Verständnis und ein friedlicheres Miteinander gefördert werden.
Wöchentliche Aktionen im öffentlichen Raum
Ein wichtiger Baustein des Projekts waren wöchentliche Aktionen des STM an belebten Orten in der Seestadt. Insgesamt wurden von Juli bis September neun Aktionen von den Expert*innen des STM, die im Auftrag der Stadt Wien und der Wien 3420 AG tätig sind, durchgeführt. Im Vorfeld wurde in Kooperation mit dem Team des Jugendzentrum Seestadt eine Methode entwickelt, um Menschen dazu zu ermutigen, sich in die Perspektiven anderer Nutzer*innen zu versetzen. Die Anforderungen an diese Methode waren klar definiert: Sie sollte leicht verständlich und für alle Ziel- und Altersgruppen geeignet sein.
Die Teilnehmer*innen wechselten zu Beginn des Spiels die Rolle. So bewegten sie sich zum Beispiel als eine 13-Jährige Schülerin oder ein 60-Jähriger Pensionist in Form einer Spielfigur auf einem Spielbrett durch den Seepark. Gemeinsam mit den anderen Mitspieler*innen versuchten sie Lösungswege für verschiedene Alltagssituationen zu finden. Die Spannungsfelder im Spiel, sind nahe am Alltag orientiert: laute Musik im öffentlichen Raum, Hunde und andere Lärmquellen. Jedes Spiel hatte seine eigene Dynamik, da der Verlauf von den Teilnehmer*innen abhängig war. Eine Erkenntnis, die sich bei den Spielen herauskristallisierte: Mit anderen Menschen in Kommunikation zu gehen minimiert Konfliktpotential von vornherein.
Zitate aus dem Projekt
Auf die Frage „Was ist dein Beitrag zum Zusammenleben in der Seestadt?“
antworteten Menschen:
- „Mehr Kommunikation zwischen den Generationen und Humor.“
- „Freundlich und respektvoll sein, gerne auch hilfsbereit.“
- „Ich räume meinen Müll und den der anderen weg.“
Ein lohnenswerter Schritt für die Seestadt
Die Expert*innen des STM sind sich einig: Der Ansatz, durch Vermittlung und Perspektivenwechsel ein besseres Miteinander in der Seestadt zu schaffen, war ein lohnenswerter Schritt. Es geht nicht darum andere Menschen und deren Verhalten zu problematisieren, sondern um die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Interessen aller, die den öffentlichen Raum der Seestadt nutzen. Es geht darum eine gemeinsame Gesprächsbasis zu finden und miteinander in Dialog zu kommen.