Nun startet der Innenausbau in Europas modernstem Tierschutzkompetenzzentrum
Der Rohbau ist fertig, die Deckenplatten eingehoben: Zeit für die Gleichenfeier im neuen TierQuarTier Wien. “Ich bedanke mich heute bei allen Arbeitern auf dieser Baustelle sehr herzlich für ihre kompetente Arbeit für Europas modernstes Tierschutzkompetenzzentrum”, so Tierschutzstadträtin Ulli Sima bei der heutigen Gleichenfeier in der Donaustadt. Der Baufortschritt ist beeindruckend – nun geht es an den Innenausbau.
“Das Projekt ist ein Meilenstein für die Versorgung der Tiere in Wien, wir werden die Tierversorgung in unserer Stadt ab dem nächsten Jahr auf völlig neue Beine stellen. Wir versorgen herrenlose und entlaufene Tiere bestmöglich und werden sie dann rasch wieder an TierliebhaberInnen weitervermitteln”, so Sima. Gebaut wird seit August 2013, eröffnet wird anfangs 2015.
Platz für 150 Hunde, 300 Katzen und hunderte Kleintiere
Laut § 30 Tierschutzgesetz hat die Stadt Wien die gesetzliche Verpflichtung, entlaufene, ausgesetzte, zurückgelassene sowie von der Behörde beschlagnahmte oder abgenommene Tiere zu versorgen. Konzipiert ist das neue Haus für über 150 Hunde und knapp 300 Katzen sowie hunderte Kleintiere. Das Grundstück, das auf 9700 m2 bebaut wird, befindet sich auf der Breitenleer Straße, Nähe der Kreuzung Süßenbrunner Strasse und ist öffentlich mit dem Bus (24A, Station Oberfeld und 86A, Station Arnikaweg) erreichbar.
Verbaut wurden bislang 10.000 Kubikmeter Beton, 50 Tonnen Glas und 45 Tonnen Edelstahl. 45 Kilometer Fußbodenheizung sorgen für angenehmes Klima für die Tiere.
Internationales Knowhow für Wiens Tiere
Beraten wurde auch durch den englischen Experten Alex Darwill, er ist auf die Planung und Errichtung von Tierheimen weltweit spezialisiert. “Wir haben uns im Vorfeld etliche seiner Projekte angeschaut und waren begeistert von der Sachkenntnis im Bau von Tierheimen. Unkomplizierte Leitsysteme für die BesucherInnen, kurze Wege für die Angestellten, kratzfeste, unverwüstliche Materialien, schön gestaltete Zwinger, Außenbereiche und Käfige, in denen sich die Tiere wohl fühlen, modernste Quarantänestationen, durchdachte Lüftungs- und Heizungssystem mit hohem Komfort und Umweltfreundlichkeit – all das hat uns überzeugt”, so Sima. Zentraler Bestandteil ist auch die Präsentation der zu vermittelnden Tiere. Die Besucher können nicht in die Hunde-Zwinger-Bereiche, sondern suchen Tiere über Bilder aus und lernen erst dann ihr Wunschtier in einem attraktiven Besucherraum kennen. Somit werden die Tiere in ihren Zwingern nicht gestört. Die Hunde-Zwinger sind so angeordnet, dass sich die Tiere gegenseitig nicht sehen können, somit bellen sie sich nicht gegenseitig an.
Bausteinaktion der Tierschutzstiftung
Partner der Stadt Wien beim Projekt ist die Tierschutzstiftung. Diese hat im Jänner 2011 bereits eine Bausteinaktion ins Leben gerufen. An der können sich alle Tierfreundinnen und Tierfreunde beteiligen und einen Beitrag für das neue TierQuarTier leisten. Bisher haben schon zahlreiche SpenderInnen die Aktion unterstützt, über 12.000 Bausteine wurden bereits verkauft. Es gibt spezielle Weihnachts- und Geburtstagsaktionen. Die Wiener Tierschutzstiftung und die Stadt Wien sind Garant für den ordnungsgemäßen Umgang der Spendengelder im Sinne der Tiere. Jeder der spendet, wird schließlich im neuen Hause auf einer Wand verewigt, auch auf der homepage www.tierquartier.at finden sich die Spenderinnen und Spender wieder. Mindestspende sind 10 Euro. Die Gesamtkosten für das Bauwerk belaufen sich auf 15 Mio. Euro.
Patenschaften für TierliebhaberInnen
Zentraler Ansatzpunkt der Stadt Wien sind auch Patenschaften, bei der Tierliebhaberinnen und Tierliebhaber Paten werden und die Betreuung von Tieren übernehmen können. “Dieses Modell der aktiven Einbeziehung der Bevölkerung ist in England seit vielen Jahren ein Erfolgsrezept, es spart Personal und Betriebskosten und viele Menschen, die zu Hause kein Tier haben können oder wollen, haben so aktiven Bezug zu Tieren”, erläutert Sima das Prinzip, das es auch in Österreich schon gibt und nun im neuen TierQuarTier intensiviert werden soll. Tiere sind durch den permanenten sozialen Kontakt auch in der Folge leichter weiter vermittelbar.
Moderne und ökologische Stromversorgung
Bei der Errichtung des neuen Tierschutz-Kompetenzzentrums zählen neben Tierschutz-Aspekten natürlich auch ökologische Maßstäbe. Die Nachbarschaft zur Deponie Rautenweg hat in dieser Causa für das neue TierQuarTier Wien wesentliche Vorteile. Da auf der modernen Deponie Strom aus Gärgasen für 3.000 Haushalte jährlich erzeugt wird, wird nun auch die Abwärme in Form einer Nahwärmeversorgungsleitung mit heißem Wasser für die Fußbodenheizung genutzt. “So schließen wir auch den Bogen zwischen modernem Tierschutz und zukunftweisendem Umweltschutz”, so Tierschutz- und Umweltstadträtin Ulli Sima abschließend.
Alle Infos auf www.tierquartier.at