Jährlich werden mehr als 245 Patientinnen und Patienten betreut und 27.500 Blutreinigungen durchgeführt.
Um den steigenden Bedarf an Dialysen in Wien Rechnung zu tragen und weiterhin bestmögliche medizinische und pflegerische Betreuung zu garantieren, wurde Mitte 2008 mit dem Bau eines neuen Dialysezentrums in Wien-Donaustadt begonnen. 2009 wurde das gemeinsam von der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) finanzierte und den Barmherzigen Brüdern betriebene Zentrum fertiggestellt.
“Es freut mich ganz besonders, dass es uns mit dem Dialysezentrum Wien-Donaustadt gelungen ist, über alle Träger hinweg zu gescheiten Lösungen zu kommen, die die Patientinnen und Patienten in den Vordergrund stellen und umfassende Versorgung auf höchstem medizinischem Niveau garantieren. Genau das wird vollkommen zu Recht von der Gesundheitspolitik gefordert – und genau das haben wir hier geschafft”, erklärt Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely anlässlich des 5-jährigen Jubiläums.
WGKK-Obfrau Ingrid Reischl betont: “Mit dem Bau des Zentrums haben wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg der Versorgung der Wienerinnen und Wiener, die auf eine Dialyse angewiesen sind, gesetzt. Wir haben dafür gesorgt, dass auf Jahre hin genügend Plätze in der Bundeshauptstadt zur Verfügung stehen – und das obwohl der Bedarf jährlich um zirka sieben Prozent steigt.”
WGKK-Generaldirektor Erich Sulzbacher ergänzt: “Das Dialysezentrum ist nicht nur wegen seiner Größe einzigartig. Besonders ist auch, dass das Zusatzangebot durch die öffentliche Hand geschaffen wurde. Das ist in diesem Bereich in Österreich nicht selbstverständlich. Als Betriebswirt freut es mich auch, dass die Einrichtung ihre Angebote auf höchstem Niveau mit optimalem Einsatz der Mittel erbringt.”
Günter Pacher, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Wien und Geschäftsführer der Wiener Dialysezentrum GmbH: “Die sektorenübergreifende Zusammenarbeit dreier starker Partner im Gesundheitswesen macht die Einzigartigkeit dieser Einrichtung aus. Das Ergebnis ist höchstes medizinisches und pflegerisches Niveau zum Wohle der Patienten. Die enge Kooperation der drei Gesellschafter ist auch Garant für die bestmögliche Kosteneffizienz.”
Frater Saji Mullankuzhy OH, Prior des Konventes der Barmherzigen Brüder Wien, fügt hinzu: “Für uns Barmherzige Brüder ist es eine Freude und auch Zeichen der Anerkennung unserer Leistungen, dass wir Teil dieser zukunftsorientierten Kooperation sind. Wir wissen um die Bedeutung des Ausbaues des Dialyseangebotes in der Bundeshauptstadt und sind gerne Teil dieses wichtigen Projektes für die Gesundheitsversorgung chronisch kranker Menschen in Wien.”
“Die vergangenen fünf Jahre haben gezeigt, wie erfolgreich eine trägerübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich sein kann. Das Zentrum gilt heute als einer der Eckpfeiler der Wiener Dialyseversorgung”, betont Susanne Drapalik, Leiterin des Geschäftsbereichs Medizinmanagement und Sofortmaßnahmen im KAV.
Österreichs größtes Dialysezentrum
Das Dialysezentrum Wien-Donaustadt ist mit 72 Plätzen Österreichs größte Versorgungseinrichtung für Dialysepatientinnen und -patienten. Aktuell werden hier mehr als 245 Patientinnen und Patienten betreut -in Summe reichen die Kapazitäten für bis zu 430 Betroffene. 2013 wurden in dem Zentrum 27.500 Behandlungen durchgeführt.
Das Zentrum ist an sechs Tagen der Woche von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Großteil der Patientinnen und Patienten kommt aus Wien, einige auch aus Niederösterreich. Darüber hinaus werden sowohl inländische als auch ausländische Gäste, die in Wien auf Besuch sind, behandelt.
Neue Maßstäbe setzt das Konzept für Errichtung und Betrieb, im Rahmen dessen die Wiener Gebietskrankenkasse, die Barmherzigen Brüder und der Wiener Krankenanstaltenverbund zum Vorteil der Patientinnen und Patienten intensiv zusammenarbeiten. Die Errichtung des neuen Zentrums hat rund 16 Millionen Euro gekostet, wovon der KAV 70 Prozent und die WGKK 30 Prozent übernommen hat. Beim Betrieb kommt es zur Umkehr dieses Finanzierungsschlüssels: Hier übernimmt die Wiener Gebietskrankenkasse 70 Prozent und der KAV 30 Prozent. Auch die Organisation der Betriebsgesellschaft erfolgt kooperativ. Als Geschäftsführer fungiert Günter Pacher von den Barmherzigen Brüdern.
Fakten zur Dialyse
Eine Dialyse ist dann notwendig, wenn die Nieren so schwer erkrankt sind, dass sie das Blut nicht mehr von Giftstoffen reinigen und den Körper von überschüssigem Wasser befreien können.
Ist es soweit gekommen, dass eine Nierenersatztherapie nötig ist, müssen die Betroffenen dreimal pro Woche zur Dialyse kommen. Die entsprechende Behandlung wird von Ärztinnen und Ärzten festgelegt und von Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeitern durchgeführt. Die Dauer einer Dialyse beträgt zwischen drei und fünf Stunden.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6007