Der Petitionsausschuss hat kürzlich beschlossen, die Bearbeitung dieser Angelegenheit nicht zu beenden, sondern einer weiteren Klärung zuzuführen.
Im Oktober 2013 hat sich der Petitionsausschuss erstmals mit der Petition “Kein weiteres Hochhaus in Kaisermühlen” der Initiative Kaisermühlen auseinandergesetzt. Es wurden inzwischen mehrere Stellungnahmen eingeholt und die Initiative Kaisermühlen zur mündlichen Erläuterung eingeladen. Dass sich der Petitionsausschuss weiterhin mit dem Thema Danube Flats befasst, zeigt nicht nur von ernsthaftem Bemühen und Verantwortung gegenüber den Anliegen und berechtigten Bedenken von engagierten WienerInnen, es deutet wohl auch auf die Substanz und Qualität der Petition hin.
Die bis heute gültigen Bebauungsbestimmungen für die Liegenschaft unmittelbar neben der Reichsbrücke wurden erst 2004 vom Gemeinderat beschlossen. Dabei wurde nicht nur die Nutzung der Liegenschaft und die Gebäudehöhe festgelegt, sondern aus guten Gründen auch klar die Errichtung von Wohnungen untersagt. Diese Bestimmungen werden nun zur Gänze ignoriert. Diesen einzigartigen Standort im Schnittpunkt von Erreichbarkeit, Freizeit und Erholung zur uneingeschränkten Nutzung von allen Bevölkerungsschichten weiterhin zu erhalten sollte – vor allen anderen privaten Verwertungsinteressen – oberste Priorität haben.
Was spricht dagegen, das erst 15 Jahre alte multifunktionelle Cineplexx/Minopolis Gebäude an der Reichsbrücke, direkt an der Neuen Donau und Donauinsel nicht rigoros abzureißen, sondern sich um eine intelligente, kreative und innovative Lösung zu bemühen? Warum scheut man einen offenen Ideenwettbewerb ohne Ergebnisvorgabe um an diesem einmaligen Standort ein attraktives Angebot für alle WienerInnen zu forcieren? Wieso lässt man nicht weiterhin alle Bewohner und Besucher Wiens, Alt und Jung, uneingeschränkt von diesem Standort profitieren?
Die Petition “Kein weiteres Hochhaus in Kaisermühlen” wurde von 1.111 WienerInnen unterstützt. Deren Unterstützungserklärungen wurden vom Magistrat penibel auf Gültigkeit überprüft. Hingegen wurden von der MA21 in einer amtlichen Mitteilung insgesamt 4700 Fragebögen als Postwurfsendung für eine anonyme Anrainerumfrage zum privaten Bauvorhaben Danube Flats verteilt. Ein interessantes Teilergebnis zum Gesamteindruck: Nur etwas über 300 Befragte (47% der Rücksendungen) fanden Danube Flats “sehr/recht gut gelungen”. Die in Aussicht gestellte Infrastruktur wie z.B. Supermarkt, Fahrradservice, Badesteg, Geschäft für Badeutensilien, etc. sind eher als Attraktivierung für das private Bauvorhaben einzuordnen und haben mit der Errichtung eines Hochhauses nichts zu tun.
Ganz im Sinne der privaten Danube Flats GmbH, wird zügig dem Wunsch nach gravierender Umwidmung der Liegenschaft entsprochen. Dem Petitionsausschuss, der Initiative Kaisermühlen, den Anrainern, aber auch unabhängigen Experten aus der Fachöffentlichkeit sowie der gesetzlichen Standesvertretung der Architekten und Ingenieurkonsulenten wurde bis jetzt eine Statistenrolle zugewiesen.
Offensichtlich bemüht sich der Petitionsausschuss weiterhin um die Klärung von bisher unzureichend beantworteten Fragen – die das private Bauvorhaben von Beginn an begleiten.