14 Pfarren der Erzdiözese Wien öffnen “Wärmestuben” für obdachlose Menschen. Tageszentrum Prater dient darüber hinaus bis Ende April als Notschlafstelle.
Gerade im Winter ist das Leben auf der Straße besonders schwer. 14 Pfarren der Erzdiözese Wien haben deshalb wie schon im Vorjahr “Wärmestuben” eingerichtet. “Niemand soll in Wien schutzlos auf der Straße stehen müssen. Die Wärmestuben der Pfarren bieten an den verschiedensten Orten der Stadt nicht mehr und nicht weniger als konkrete Überlebenshilfe für Menschen in Not – für Menschen, die auf der Straße leben”, sagt Alexander Bodmann, Geschäftsführer der Caritas der Erzdiözese Wien. “In den Wärmestuben finden Menschen neben dem Schutz vor Kälte auch die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und ein Stück weit zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken.” Aber nicht nur Menschen, die obdachlos sind, auch Menschen, die nicht genügend finanzielle Mittel haben, um ihre Wohnung angemessen zu heizen, finden in den Pfarren einen Ort zum Aufwärmen. “Diese Entwicklung nehmen wir auch in unserer Obdachloseneinrichtung Gruft wahr. Wir stoßen immer häufiger auf Menschen, die zwar eine Wohnung, aber zu wenig Geld für Heiz- und Lebensmittelkosten haben”, sagt Bodmann. “Im Vorjahr haben wir in der Gruft mehr als 99.500 warme Mahlzeiten ausgegeben – so viele wie noch nie zuvor.” Die Wärmestuben wurden auch heuer wieder auf Initiative der PfarrCaritas eingerichtet und bleiben voraussichtlich bis Ende März bestehen. Die Pfarren bieten eine warme Aufenthaltsmöglichkeit, Platz zum Ausruhen und einfache Verköstigung. Jede der 14 Wärmestuben hat an einem Tag pro Woche für mehrere Stunden geöffnet – so stehen sieben Tage die Woche geheizte Räume bereit. Das Projekt wird vor allem von freiwilligen MitarbeiterInnen getragen. “Ohne den Einsatz so vieler Freiwilliger wäre diese konkrete Hilfe nicht möglich. Die Hilfe dieser freiwilligen MitarbeiterInnen wärmt, sie macht satt und sie macht obdachlosen Menschen Mut. Für diesen Einsatz vielen Dank!”
Tageszentrum Prater nun auch Notschlafstelle Im Rahmen der Wiener Wohnungslosenhilfe schafft die Caritas in diesen Tagen aber auch weitere Notquartiersbetten für obdachlose Menschen. Nachdem das ehemalige Senioren- und Pflegewohnhaus der Caritas – das Haus Josef Macho – bis Ende April zu einem Tageszentrum für obdachlose Menschen umfunktioniert wurde, wird das Angebot in dem Gebäude in der Laufbergergasse nun erweitert. “Die Übersiedlung der SeniorInnen in das neue und großzügigere Pflegewohnhaus in Stadlau war erfolgreich. Die BewohnerInnen fühlen sich in ihrem neuen Zuhause sehr wohl”, betont Bodmann. Mit Blick auf das neue Tageszentrum Prater ergänzt er: “Angesichts der Temperaturen steigt die Nachfrage nach warmen Betten weiter an. In dem einstigen Seniorenwohnhaus werden obdachlose Menschen daher ab sofort und voraussichtlich bis Ende April auch in der Nacht Zuflucht vor Kälte, Nässe und Schnee finden. Im Rahmen des Winterpakets der Stadt soll sichergestellt werden, dass genügend Schlafplätze zur Verfügung stehen. Die neue Notschlafstelle Prater leistet hier einen wichtigen Beitrag.” In dem Haus werden in einem ersten Schritt 20 zusätzliche Betten angeboten. Steigt der Bedarf an Notbetten, können bis zu 60 Schlafplätze geschaffen werden. “Wir sind in der Lage, rasch auf die akute Not der Menschen zu reagieren”, sagt Bodmann. Die Betten werden im Rahmen des Winterpakets der Stadt vom Fonds Soziales Wien (FSW) finanziert und von der Caritas zur Verfügung gestellt.
Tee, abgepackte Aufstriche und Brot gesucht
Die Caritas bittet darüber hinaus aber dringend um Spenden. “Die Pfarren nehmen Sachspenden wie Tee, fertig abgepackte Aufstriche und Brot gerne entgegen. Und mit 50 Euro kann man einem obdachlosen Menschen einen Schlafsack und eine warme Mahlzeit zukommen lassen. Denn klar ist: Es kann noch so viele Notquartiere in der Stadt geben”, so Bodmann abschließend, “es wird immer auch Menschen geben, die weiter auf der Straße leben.”
Die Öffnungszeiten und Informationen zur Spendenannahme der jeweiligen Pfarre sind unter www.pfarrcaritas.at zu finden.
Caritas Spendenkonto RZB 40 40 50 050, BLZ 31.000, Kennwort: “Gruft Winterpaket”