Aus der Printausgabe: Eigentlich wäre ja die Türkei KEIN ideales Urlaubsland. Eine nicht mal schleichende Islamisierung, Repressalien gegen unabhängige Gewerkschaften und schlechtes Bier mit meinen mühsam verdienten Alpendollar zu unterstützen ist ja einen höchst masochistischen Ansatz.
Aber es sei wie es ist, den Bierreisenden verschlug es im Sommer 14 Tage nach Lara, nahe Antalya. Eine 5 Sterne Hotelkollos Gegend. Feinster Sandstrand, Ultra All Inklusive und eh schon wissen, EFES eben.
Ja, es ist Hopfen drinnen, es perlt, hat auch den Deut eines Biergeschmackes, aber naja.
So sondierte ich schon die Lage im Voraus, in der Hoffnung in den vierzehn Tagen wenigstens einmal ein Krügerl Trinkbares zu ergattern. Googel ließ mich nichts Gutes ahnen: “Eine Reihe von Steuererhöhungen der Alkohol verabscheuenden Regierung in Ankara führte dazu, dass […]der durchschnittliche türkische Arbeiter (Mindestlohn 390 Euro brutto) sich eigentlich kein Bier mehr leisten [kann]“ (http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article116504118/Unislamisches-Arbeiterbier.html
Ich fand dann schlussendlich in Lara die Khoffner Brewery und in Alanya die RedTowerBrewery.
https://www.facebook.com/pages/Khoffner-Brewery/182424505213092
http://www.redtowerbrewery.com/
Alanya hätte stundenlanges Fahren mit den Öffis nach sich gezogen, also blieb die Khoffner Brewery mein Favorit. Nach einer spannenden Anfahrt im Dolmuş (eine Art Hop on Hop off Öffi) war ich mehr als gespannt auf die Bierverkostung.
Die Kellner waren sehr bemüht und der Chef des Hauses spendierte mir eine Bierkostprobe.
Der gute Wille war ja da, allerdings kam die vermeintliche Kostprobe in gefühlt 40 Grad warmen Gläsern daher und die Kohlensäure war auch schon längst dahin. Da half eben nichts und ich musste mich die Karte durchkosten, um einen Eindruck von den Bieren zu erhalten. Beim Verkosten wurde gerade Malz geliefert, zu meinem Erstaunen war es von der Firma Weyermann Malz, einer bei Heim- und Gasthausbrauereien sehr bekannten Firma aus Deutschland. So quasi ein Stückchen Heimat im Schlückchen.
Die Sprachbarriere war, wie leider immer häufiger in der Türkei, trotz Englisch und Deutsch nicht erfolgreich zu überwinden. Die Einzigen, die über exzellente Sprachkenntnisse verfügen, sind spärliche zu findenden „Oberkellner“ in den Hotels und viele Shopbesitzer. Der Brauereibesitzer verweigerte so leider einen tieferen Einblick in die Braustätte, das Bier konnte allerdings überzeugen.
Wer also seine Zelte im Urlaub in der Nähe von Antalya aufschlägt, dem sei ein Besuch der Brauerei empfohlen. Lassen Sie sich nicht von den Preisen abschrecken, die zugegeben, ein wenig spannend kalkuliert sind. So kosten 0,33l 4 Euro, 0,5l 4,4 Euro, 0,7l 4,8 Euro.
Auf den Geschmack gekommen, versuchte ich an Bayerwald Weissbier heranzukommen. Ein Importeur solle das in der Gegend von Antalya auch zustellen, wie ich in der Heimat ergoogelt hatte. Ich telefonierte sozusagen dem Bier hinterher, der vermeintliche Importeur meinte allerdings, die Steuern seien derart erhöht worden, dass er den Import eingestellt habe.
Aber es muss ja nicht immer Bier sein, in seiner unvergorenen Form mundet es auch vorzüglich. Sprich, Wasser tut es ja auch 🙂
In Österreich angekommen erwarteten mich bereits Augustiner aus Salzburg und eine Kostprobe der Firma Wieninger aus Deutschland.
Verkostungstipp:
Wieninger Bier 1813-Spezial –
naturtrüb
Das Bier hat eine Bernsteinfarben, leicht rauchige Note, da das Malz über offenem Feuer gedarrt wurde. Ein gutes Feiertagsbier, das ich zur Verkostung empfehlen kann!
Bestellen lässt sich das Bier im gut sortierten Fachhandel oder über www.biershop-bayern.de
Verkostungstipp Weizenbier:
Es erreichte uns ein Verkostungspaket von DER Weißbierbrauerei Deutschlands, Schneider Weisse.
Schneider Weisse TAP5 Meine Hopfenweisse ist ein wahrlich außergewöhnliches Bier. Als Bock nicht jedermanns Sache, aber es entfaltet ein wahres Hopfenfeuerwerk beim Trinken!
Das Bier wurde im Rahmen eines Brauprojekts von Schneider Weisse-Braumeister Hans-Peter Drexler und dem Braumeister der New Yorker Brooklyn Brewery, Garrett Oliver, entwickelt. Es erinnert an tropische Früchte und es erfolgt ein Wechselspiel zwischen süß und bitter am Gaumen. Als Speisen dazu empfiehlt sich alles würzig – exotische.
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