Mit 2002 starteten wir die Lokale Agenda 21 in der Donaustadt, ein Programm, das von der UNO 1992 ins Leben gerufen wurde. Es geht darum die BürgerInnen in die Gestaltung ihres direkten Lebensumfeldes ein zu beziehen. Kurz übersetzt: Was vor Ort für das 21. Jahrhundert zu tun ist.
Weltweit arbeiten ca. 6500, in Europa etwa 4300 und in Österreich bereits 434 Gemeinden, Städte, Bezirke und Regionen an diesem Programm mit.
Die Lokale Agenda 21 (LA 21) versucht Nachhaltigkeit im „Kleinen“ umzusetzen. Sie bietet Bürgerinnen und Bürgern neue Möglichkeiten ihren Bezirk im Sinne höherer Lebensqualität und Zukunftsbeständigkeit mitzugestalten und über kleine und größere Veränderungen mit zu entscheiden.
Die Donaustadt ist damit einer der Pionierbezirke in Wien, die nachhaltige Mitgestaltung auf lokaler Ebene forcieren und erster Bezirk mit einem Nachhaltigkeitsleitbild, dass gemeinsam mit den BürgerInnen der unterschiedlichen Agendagruppen und der Bezirkspolitik entwickelt wurde.
Nach 10 Jahren können wir natürlich auch schon sehr viele umgesetzte Projekte präsentieren, an der Zahl sind es 17 Projekte, die erfolgreich umgesetzt werden konnten. Die Spannweite ging von Spielflächen Gestaltungen für Kinder in der Silenengasse, der Generationenspielplatz in Kagran, Radabstellanlagen an den Stationen der öffentlichen Verkehrsmittel (Bike and Ride) und Jugendtreffs (Junge Boxen in Essling und Aspern) bis hin zum neuen Bauernmarkt in Stadlau jeden letzten Freitag im Monat. Weiters einem Gemeinschaftsgarten im Norwegerviertel und einer digitalen Stadtteilplattform in Hirschstetten und Stadlau sowie vielen Bezirksteil bezogenen Festen und Aktivitäten.
Durch die Größe unseres Bezirks haben sich nicht nur lokale Gruppen zu verschiedenen Projekten gebildet. Es sind auch Netzwerke, die sich der nachhaltigen Entwicklung eines ganzen Grätzels angenommen haben, entstanden. So arbeitet das Stadtteilnetzwerk Hirschstetten an den „100 Gründen hinauszugehen“, das Netzwerk Stadlau an der Aufwertung und Belebung des alten Ortskerns und der Einkaufsstraße (Reiseführer Stadlau) und die Generationen Plattform Norwegerviertel an Maßnahmen für ein besseres Miteinander von Jung und Alt.
Nicht zu vergessen ist die Radagendagruppe, die ihre Aktivitäten zur Verbesserung der Radinfrastruktur auf den ganzen Bezirk ausgedehnt hat und Schritt für Schritt das Donaustädter Radkonzept gemeinsam mit Politik und Verwaltung umsetzt. Zu den besonders hervorzuhebenden Aktivitäten zählen Radsicherheitstrainings, laufenden Radwegecheks, die erste Wiener Radgarderobe am Stadlauer Kirtag und fundierte Vorschläge für den Ausbau von Radabstellanlagen und neuen Radwegeverbindungen.
Zehn Jahre Agenda 21 schreiben eine Bilanz des Erfolgs für nachhaltige Entwicklung in der Donaustadt, die zeigt dass sich Engagement und konstruktive Zusammenarbeit auszahlt, nicht nur für die Beteiligten, sondern für alle BürgerInnen und Bürger, die die umgesetzten Projekte im Grätzel nutzen können.
Bisher haben sich Bezirk und Stadt die Kosten für Lokale Agenda je zur Hälfte geteilt. Leider läuft die 50% Kofinanzierung der Lokalen Agenda 21 Donaustadt durch die Stadt Wien (Ressort: Vassilakou) im Juni 2012 aus.
Wir möchten diesen erfolgreichen und umsetzungsorientierten Weg einer nachhaltigen Entwicklung jedoch gemeinsam mit den DonaustädterInnen weitergehen und haben daher in die letzte Bezirksvertretungssitzung am 29.2.2012 einen Antrag auf Fortführung der LA 21 eingebracht und gegen die Stimmen der FPÖ auch mehrheitlich beschlossen.
Wir hoffen nun auf eine positive Antwort der Stadträtin Vassilakou, damit wir die vielen Ideen für Projekte in den donaustädter Grätzln, die noch in der Warteschlange stehen in kommenden Jahren mit den BürgerInnen diskutieren, gemeinsam planen und umsetzen können!
Ihr
Mag. Josef Taucher
Bezirksvorsteher Stv.
Vorsitzender der Kommission für Bezirksentwicklung, Zusammenleben und BürgerInnenbeteiligung
Weitere Informationen unter:
http://la21wien.at/die-la-21-bezirke/22-bezirk