Alles Walzer – „Wiener Ball“ ist Kulturerbe

Die Tradition „Wiener Ball“ ist am 15. November von der UNESCO in die Liste „Immaterielles Kulturerbe in Österreich“ aufgenommen worden.

International bekannt und beliebt sind die Wiener Bälle. Im Jänner und Februar wartet an beinahe jedem Wochenende ein prunkvoll, wunderschön geschmückter Ballsaal auf seine Besucher. Ein Eröffnungskomitee aus jungen Tänzern mit ihren Tanzpartnerinnen tanzt ein und eröffnet nach den Worten „Alles Walzer“ die Ballveranstaltung. Die weißen Kleider der Debütantinnen glänzen über die Tanzfläche. Egal ob Blumen-, Feuerwehr-, Polizei-, Bonbon- oder Opernball, jeder Ball ist in seiner Einzigartigkeit ein Fest für alle.

Der „Wiener Ball“ als Weltkulturerbe der UNESCO

Seit der Kaiserzeit werden in Wien Bälle veranstaltet. Der Ablauf – Eröffnung, Mitternachtseinlage, Ballausklang – hat sich seitdem genauso wenig wie die Damenspenden und Kleidervorschriften geändert. Höhepunkt erlebte die Wiener Balltradition im 19. Jahrhundert, zur Zeit des Wiener Kongresses. Um diese immer noch bestehende Tradition zu ehren, hat die UNESCO beschlossen, den „Wiener Ball“ als Tradition zu schützen. Der „Wiener Ball“ ist mit seiner Gesamtkomposition und der gelebten Balletikette weltweit einzigartig und damit Grund genug, mit der Aufnahme in die Liste des immateriellen Kulturerbes „geadelt“ zu werden.

Zu Österreichs immateriellem UNESCO-Kulturerbe zählen außerdem die Klassische Reitkunst der Spanischen Hofreitschule, der Imster Schemenlauf und das Heilwissen im Pinzgau. „Die Liste ist eine Sammlung von Wissen, Traditionen und Brauchtum, das von Generation zu Generation weitergegeben wird“, betonte die Präsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission, Eva Nowotny, im November bei einer Pressekonferenz.

Für jeden etwas dabei

Auch heute noch pflegen die Veranstalter die Traditionen eines Balles. Jeder Ball ist auf seine Art und Weise einzigartig und dennoch haben sie eines gemeinsam – sie verbinden traditionelle Elemente mit neuen Modeströmungen. Damit fühlt sich jede Generation wohl und kommt auf ihre Kosten. Mittlerweile erwarten die Besucher bei beinahe allen Ballveranstaltungen mehrere Säle, in denen unterschiedliche Musikstile angeboten werden. So werden zum Beispiel Tänze und Musik des 19. Jahrhunderts ebenso zur Aufführung gebracht wie Tänze des Welttanzprogrammes des 20. Jahrhunderts.

Zuckerbäckerball erstmals in der Hofburg

Zu den Balllokalen zählen meist geschichtsträchtige Prunkbauten aus der Kaiserzeit. Sie stellen mittlerweile ein wichtiges Element der Ballkultur dar. Erstmals findet der Zuckerbäckerball heuer im Festsaal der Wiener Hofburg statt. Am selben Tag findet der Blumenball zum 89. Mal im Wiener Rathaus statt. Der Polizeiball sowie der Ball der Offiziere finden am 21. Jänner im Rathaus und in der Hofburg statt. Der Bonbonball ist am 4. März in den Räumlichkeiten des Wiener Konzerthauses. Nähere Infos unter: www.ballkalender.at.

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Cornelia Harwanegg

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