Unsichtbare Gefahren wie Grundwasserströmungen erhöhen das Risiko
Es wird Winter in Wien: Bei diesen Temperaturen bildet sich auf den Naturgewässern nun nach und nach eine Eisdecke. Eislaufen auf einem Gewässer mag dann verlockend erscheinen, kann aber lebensgefährlich sein. Davor warnt die Magistratsabteilung MA 45 – Wiener Gewässer. Besonders kritisch sind Gewässer mit eisfreien Stellen sowie Gewässer mit Strömungen. “Die Gefahr lauert unter der Gewässeroberfläche”, betont Gerald Loew, Leiter der MA 45: “Die Eisbildung auf Naturgewässern ist sehr schwer einzuschätzen, da sie nicht nur von der Lufttemperatur abhängig ist.” Stehende Gewässer wie die Alte Donau und die Neue Donau werden auch durch Grundwasserzuflüsse gespeist. Unabhängig von der Lufttemperatur, also auch bei extrem kaltem Wetter, ist dieses Grundwasser durchschnittlich rund sieben Grad Celsius warm. Es strömt an den verschiedensten Stellen in die Gewässer ein. Durch die Erwärmung von unten ist die Eisdecke an diesen Stellen besonders dünn.
Als weitere Gefahren kommen Wasserspiegelschwankungen sowie offene Stellen im Eis unter Brücken sowie bei Pfeilern hinzu. Aufgrund dieser Gefahren rät Loew vom Eislaufen auf den gefrorenen Gewässern Wiens unbedingt ab: “Auch wir als Experten können wegen der vielfältigen Einflüsse keine sicheren Angaben zur Eisstärke machen. Die Wahrscheinlichkeit einzubrechen, ist jedenfalls hoch.” Ein solcher Unfall kann lebensbedrohlich sein: Die Alte Donau misst bis zu vier Meter, die Neue Donau bis zu sieben Meter Tiefe.
Deshalb empfiehlt die MA 45, die Schönheit der Wiener Gewässer während des Winters nur vom Ufer aus zu genießen. Ein sicheres Vergnügen bieten hingegen zahlreiche Wiener Eislaufplätze. Eine Auflistung der Eislaufplätze in Wien ist hier zu finden: www.wien.gv.at/freizeit/sportamt/sportstaetten/eisanlagen/ – der größte davon ist der Wiener Eistraum am Rathausplatz, der auf über 7.000 m2 Eislaufvergnügen pur bietet.