In seiner Rede als Vorsitzender des Umweltausschusses im Bundesrat zum Umweltkontrollbericht ging SPÖ-Bundesratsabgeordneter Josef Taucher im Speziellen auf die österreichische Bodenpolitik ein, die oft im Widerstreit zur Siedlungsentwicklung steht. “Wir verbrauchen täglich 4,3 Hektar Boden, der für immer verloren geht. Das ist eine dramatische Entwicklung, denn Boden ist wertvoll als Wasserspeicher”, so Taucher und weiter: “Ein Zentimeter Humus speichert pro Hektar 400.000 Liter Wasser, Boden ist wertvoll als Co2-Speicher und Basis für unsere Ernährung.” Daher sei es längst an der Zeit, ein Boden-Monitoring und strategisches Boden-Management einzuführen.
“Jede weitere Klimaanpassungsstrategie muss dem Boden als Wasser und CO2-Speicher höchste Priorität einräumen”, so Taucher. Das sei auch nichts Neues, wurde es bereits 2002 in der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie als Ziel festgeschrieben und in der “Österreichischen Strategie nachhaltige Entwicklung” (ÖSTRAT) als Bodenprojekt im Kleinen umgesetzt. “Das ist jedoch zu wenig”, betont Taucher. Daher schloss der Vorsitzende des Umweltausschusses mit der Forderung an die nächste Bundesregierung einen “Rat für nachhaltige Entwicklung” einzurichten, nach deutschem Vorbild, wo ein derartiges Gremium 2001 ins Leben gerufen wurde, um die Regierung in Angelegenheiten der zukünftigen Entwicklung zu beraten. “Dieser Rat soll als überparteiliche Plattform der brennenden Fragen und künftigen Herausforderungen für die Zukunft dienen und dabei als Unterstützung für beispielsweise ein ordentliches Bodenmanagement agieren”, so Taucher. Außerdem sollen gezielte Maßnahmen gegen Umgebungslärm gesetzt und eine gesellschaftliche Diskussion im Bereich “Green Growth” geführt werden. “Bei allen Fortschritten in der Umweltpolitik gibt es noch einige wichtige Bereiche, die wir anpacken müssen, um für die nächsten Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen.” (Aussendung SPÖ)