Der Hafen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, ist auf das aktuelle Hochwasser gut vorbereitet. Zum Hafen Wien gehören die Häfen Freudenau, Albern und Lobau. Seit Sonntagfrüh ist die Mannschaft des Hafen Wien Tag und Nacht in Bereitschaft. Gefahrensicherung in den Hafenanlagen ist dabei oberstes Gebot. Laufend werden Pegelstände und Prognosen im Hinblick auf die Entwicklung des Wasserstandes überprüft und Maßnahmen gesetzt. Es wird im Hafen Wien damit gerechnet, dass die Situation bis zum Ende dieser Woche angespannt bleiben wird.
Hafentor schützt Hafen Freudenau: Tor seit Sonntag 20.00 Uhr geschlossen
Die Vorbereitungen für die Schließung des Hafentores im Hafen Freudenau waren bereits Sonntagvormittag abgeschlossen. Auf Höhe des Hafentores wurde der Dammbalken gesetzt, der verhindert, dass über die Begleitstraße das Wasser in das Hafenbecken gelangt. Am Sonntag um 20.00 Uhr wurde der kritische Pegelstand von 6,50 Metern erreicht und das Hafentor in der Freudenau bereits geschlossen.
Mit Hilfe des Hafentores wird der Hafen Freudenau mit seinen Lagerhäusern, Auto- und Containerabstellflächen und Verwaltungsgebäuden vor Hochwasser geschützt. Im Jahr 2010 wurde dieses Hochwasserschutztor in Betrieb genommen. Insgesamt wurden 22 Millionen Euro in das Tor und die begleitenden Maßnahmen investiert. Das Hafentor selbst hat ein Gewicht von 200 Tonnen, ist 13,5 Meter hoch und 27 Meter breit.
Lobau und Albern: erste Überflutungen eingetreten
Im Hafen Albern und im Ölhafen Lobau haben erste Überflutungen bereits eingesetzt.
Im Ölhafen Lobau sind sämtliche Anlagen und Speicher zwar hochwassersicher errichtet worden, sie sind allerdings in diesem Fall nicht bedienbar. Daher sind die dort befindlichen Anlagen vorerst bis Donnerstag stillgelegt.
Auch in Albern wurden umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen getroffen: Die Betreiber der Speicheranlagen im Hafen Albern wurden umfangreich informiert. Die großen Getreidespeicher wurden geschlossen und abgedichtet. Jeder Speicher verfügt über eigene Pumpwerke zum Auspumpen der Keller, diese sind einsatzbereit. In den Kellerbereichen der Speicheranlagen muss das einströmende Wasser abgepumpt werden, damit die dort befindlichen Antriebsmotoren der Förderbänder für das Getreide nicht überflutet werden. Die Mannschaft des Hafen Wien steht während der gesamten Dauer der Überflutungen den Betreibern der Getreidespeicher zur Seite.
Zum Schutz der Unternehmen im Betriebsgebiet Albern wurden seitens der Via Donau die entsprechenden Dammbalkenverschlüsse vorgenommen, diese liegen hinter den Dammanlagen und sind daher nicht unmittelbar von Hochwasser bedroht.
“Unsere Funktion als Schutzhafen sowie die Unterstützung unserer Kunden stehen in diesen Tagen im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind rund um die Uhr in Bereitschaft”, so die Geschäftsführer des Hafen Wien, Karin Zipperer und Friedrich Lehr.