STAR22 wächst rasant: Rohbauphase geht ins Finale

Spektakuläre Einbringung zweier tonnenschwerer Stromnetzanlagen – Bürokomplex wird neues Rechenzentrum der Stadt Wien beherbergen
Noch vor etwas mehr als einem Jahr war auf dem Areal der Waagner-Biro-Werke noch nichts anderes zu sehen als eine riesige Baugrube. Heute steht hier bereits der beeindruckende Rohbau für den STAR22-Bürokomplex. Und auch in unmittelbarer Nachbarschaft werden die Mauern für neue Wohnbauten, ein Caritas-Pflegeheim und das Studierendenheim BASE22 hochgezogen. Den STAR22 Bürokomplex errichten Wien Holding und Wirtschaftsagentur Wien gemeinsam mit der Bank Austria Real Invest und der HGS Industrieanlagenerrichtungs- und Verwertungs GmbH. Das Projekt gilt als Kernprojekt auf dem weitläufigen Areal. Nach der Fertigstellung werden dort bis zu 1.100 Menschen arbeiten, unter anderem im neuen Rechenzentrum der Stadt Wien, das in einen Teil des Gebäudekomplexes einziehen wird.

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Stromnetzanlage wurde in den Bürogebäudekomplex STAR22 gehoben
v.l.n.r.: Vizebürgermeisterin Renate Brauner; Sigrid Oblak, Geschäftsführerin Wien Holding; Tatjana Oppitz, Generaldirektorin IBM Österreich © Eva Kelety

Die Bauarbeiten sind nun bereits so weit fortgeschritten, dass am Montag das Herzstück zur unabhängigen Stromversorgung des Rechenzentrums angeliefert werden konnte. Zwei riesige, jeweils sechs Tonnen schwere Stromnetzanlagen wurden mit Hilfe des Hauptkrans am Gelände in das Gebäude eingehoben. Beim Lokalaugenschein vor Ort mit dabei waren Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner, IBM-Generaldirektorin Tatjana Oppitz und Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak.

Neues Stadtviertel für Stadlau

“Es ist mehr als beeindruckend, hier zu erleben, was in einer Bauzeit von nur etwas mehr als einem Jahr entstanden ist. Bis zum Jahr 2013 wächst ein ganz neues Stadtviertel empor, in dem es sich angenehm leben, arbeiten und wohnen lässt. Das bringt Arbeitsplätze, schafft Wirtschaftswachstum und erhöht nicht zuletzt die Lebensqualität. Genau das ist das Ziel unserer Wirtschaftspolitik. Denn wir wollen, dass die Menschen von konkreten Projekten profitieren”, so Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin Renate Brauner.

“STAR22 zeigt ganz klar die Intention, mit der die Wien Holding gemeinsam mit Partnern wie der Wirtschaftsagentur Wien an Projekte wie diese herangeht. Wir verstehen uns als Motor, der Initiativen setzt, den Boden für andere Projektentwickler aufbereitet sowie darauf achtet, dass die Entwicklung auch mit den stadtplanerischen und wirtschaftsstrategischen Zielsetzungen harmoniert. Diese Strategie geht auf, wie man an den anderen Projekten in der Nachbarschaft – von den Wohnbauten bis zum Caritas-Pflegeheim – sieht”, so Sigrid Oblak, Geschäftsführerin der Wien Holding.

Rechenzentrum der Stadt Wien von IBM ausgestattet

Nach der Fertigstellung des STAR22-Komplexes wird in einem Teil des Gebäudes das neue Rechenzentrum der Stadt Wien untergebracht. Die Magistratsabteilung 14 – Automationsunterstützte Datenverarbeitung, Informations- und Kommunikationstechnologien – wird hier Büros, das Rechenzentrum und Schulungsräume einrichten. Auf zwei Geschoßebenen stehen mehr als 800 Quadratmeter Fläche für die EDV-Komponenten zur Verfügung. Das neue Datacenter liefert eine hochverfügbare und qualitativ hochwertige Versorgung der IKT-Komponenten. Es ist modular aufgebaut, sodass erforderliche Erweiterungen über eine Nutzungsdauer von mehr als 15 Jahren sichergestellt sind, ohne bereits frühzeitig überdimensioniert betrieben werden zu müssen.

Errichtet und ausgeführt wird das Rechenzentrum von IBM Österreich, die das Rechenzentrum inklusive der Installation der Rechenzentren-Infrastruktur schlüsselfertig übergibt. “IBM betreibt weltweit nahezu eine Million Quadratmeter Rechenzentrumsfläche. Einzigartig in der Branche ist allerdings die Kombination von modernster IT-Technologie mit unserer Kompetenz in Architektur, Bauwesen sowie Elektro- und Klimatechnik. Auch Energieeffizienz ist für uns ein Top-Thema. Seit 2007 investiert IBM mit dem Projekt ‘Big Green’ jährlich eine Milliarde US-Dollar in die Entwicklung energieeffizienter Technologien. Ziel ist es, den steigenden Energieverbrauch und die Kosten für Energie mit Hilfe von IBM Informationstechnologie drastisch zu verringern. Wir freuen uns sehr, mit diesem Know-how ein so wichtiges Projekt für die Stadt Wien durchzuführen und damit den Wirtschaftsstandort Wien 22 weiter zu stärken”, so Tatjana Oppitz, IBM-Generaldirektorin.

Unabhängige Stromversorgung für 72 Stunden

Die unabhängige Stromversorgung des neuen IKT-Zentrums wird durch die beiden am Montag angelieferten Stromnetzanlagen garantiert. Betrieben werden die Anlagen von abgasoptimierten Viertakt-Common-Rail-Dieselmotoren mit Direkteinspritzung, Abgasturboaufladung und Wasser-Ladeluftkühlung. Jedes Aggregat verfügt über 16 Zylinder mit gesamt 76,3 Liter Hubraum und eine Motorleistung von 1.798 kW, das sind rund 2.450 PS bei 1.500 Umdrehungen pro Minute. Der Treibstoff für die beiden Anlagen kommt aus einem Vorratstank, der 60.000 Liter Diesel fasst. Die beiden Stromnetzanlagen ermöglichen den Betrieb des Rechenzentrums bei Volllast über einen Zeitraum von 72 Stunden.

Überhaupt entwickelt sich das Areal der Waagner-Biro-Werke zum neuen IKT-Zentrum in Wien. Denn neben dem Rechenzentrum der Stadt Wien wird im STAR22-Komplex auch der Krankenanstaltenverbund seine IT-Abteilung ansiedeln. Und im benachbarten Betriebsbaugebiet UNIT22, das ebenfalls von der Wien Holding verwertet wird, erfolgte im August 2012 der Spatenstich für das Rechenzentrum der Raiffeisen Informatik. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme plant Raiffeisen Informatik für Anfang 2014.

Spannende STAR22-Architektur

Der gesamte STAR22-Komplex ist offen konzipiert mit mehreren Zugängen, vielen Grünflächen und einer zentralen Piazza. Gleichzeitig wird auch die notwendige Infrastruktur, von einer Tiefgarage mit rund 290 Stellplätzen bis hin zur Nahversorgung, geschaffen. Eine Brücke verbindet die beiden Bauteile miteinander. So entsteht ein großes Tor, das den Haupteingang zum Areal markiert. Keines der Gebäude ist höher als 35 Meter. Auffällig ist auch die Fassadengestaltung: Die tafelartige Struktur wirkt leicht und dynamisch. Die zehn verschiedenen Grauwerte der Fassadenplatten lassen das Gebäude – je nach Einstrahlungsintensität der Sonne – wie einen Kristall schimmern.

Alle Büroflächen zeichnen sich durch eine enorme Flexibilität aus. Klassische Einzelbüros, Großraumbüros oder moderne Kombibüros sind möglich. Helles Tageslicht durchflutet die gesamte Trakttiefe. Und es gibt jede Menge Platz für Besprechungs- und Projekträume, Archive und Teeküchen oder LAN-Räume. Der Bauteil A wurde von BUSarchitekten und der Bauteil B von archiguards projects geplant.

Zwtl.: Beste Nachbarschaft

Neben der Wien Holding mit dem Kernprojekt STAR22 engagieren sich auch andere ProjektentwicklerInnen am Standort. Die Heimbau errichtet für die Caritas ein geriatrisches Pflegeheim sowie ein Student Hostel, das nach seiner Fertigstellung unter dem Titel BASE22 von der base – homes for students, einem Wien Holding-Unternehmen, betrieben wird. Das BASE22 wird entlang der Stadlauer Straße auf einer Gesamtfläche von mehr als 13.000 Quadratmeter gebaut. In dem in sich geschlossenen Gebäudeensemble sind etwa 370 Zimmer und 24 Wohnungen für StudentInnen geplant, inklusive umfassender Infrastruktur. Auch hier wurde bereits Dachgleiche gefeiert. Die Eröffnung ist für 2013 geplant. Im Untergeschoss des BASE22 werden auch Nahversorgungseinrichtungen wie verschiedene Shops und ein Supermarkt geschaffen. Auch ein Ärztezentrum wird in unmittelbarer Nachbarschaft gebaut.

Außerdem werden mehrere Wohnbauten auf den Waagner-Biro-Gründen errichtet, zum Beispiel von der GESIBA und der GEWOG. Ebenfalls auf dem Areal entsteht OASE22. Unter diesem Titel errichten vier verschiedene Bauträger – GESIBA, ÖSW, BUWOG und ÖSG – gemeinsam einen Wohnpark, der auf moderne Lebensbedürfnisse zugeschnitten ist und einen optimalen Mix aus hoher Wohnqualität, Gemeinschafts- und Sozialeinrichtungen sowie eine Erholungsfunktion bietet. Besonderer Wert wird dabei auch auf die Bedürfnisse älterer BewohnerInnen gelegt.

Ausgezeichnet erschlossen

Das Areal auf den früheren Waagner-Biro-Gründen ist von der Erzherzog-Karl-Straße und der Stadlauer Straße begrenzt. Es ist verkehrstechnisch optimal erschlossen. Neben Straßenbahn und Autobus haben auch die U-Bahn-Linie U2 und die Schnellbahn ihre Station unweit des Areals. Die Auffahrt zur Stadtautobahn A23 liegt in unmittelbarer Nähe.

http://www.wienholding.at/Mediaroom.News/Rohbauphase-geht-ins-Finale/30361

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