Zum zweiten Mal fand an der Alten Donau in Wien ein großflächiger Frühjahrsputz am und unter Wasser statt. Organisiert wurde die Aktion von der Österreichischen Fischereigesellschaft. Über 150 HelferInnen beteiligten sich am 5. Mai 2012 an der vorbildlichen Reinigungsmaßnahme.Text und Fotos: DI Norbert Novak
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Die Uferpromenaden der Alten Donau waren noch schwach frequentiert, als sich das Kernteam der Reinigungsaktion bereits um 7.30 Uhr bei der Langen Allee an der Unteren Alten Donau versammelte. Hauptorganisator der professionell angelegten Aktion war die Österreichische Fischereigesellschaft (ÖFG). Für den über 3.000 Mitglieder zählenden Fischereiverein stellt die Alte Donau ein wahres Juwel mitten in einer Großstadt dar. Insofern setzt die ÖFG viel Engagement in eine naturnahe Bewirtschaftung und auch die Pflege des Gewässers.
Federführend bei der Organisation der Reinigungsaktion war der Gewässerwart der Alten Donau Ing. Alexander Harnisch. In minutiöser Kleinarbeit teilte er die Alte Donau in Planquadrate ein, für die jeweils ein Team aus Bootsfahrern, Tauchern und einer Uferpartie zuständig war. Die MA 48, die bei dieser Aktion unterstützend mitwirkte, stellte Müllsäcke, Müllsammelgeräte sowie spezielle Handschuhe, Warnwesten sowie orange Schirmkappen zur Verfügung. Für kräftigende Erfrischungen sorgte dankenswerterweise die BILLA AG mit knackigen Wurstsemmeln und prickelnden Getränken.
Sobald die Taucher einsatzbereit waren, starteten sie, um Unterwasser-Unrat zu orten und in Folge an die Oberfläche zu hieven. Die Bootsbrigaden bzw. Uferpartien halfen beim Landen der teils sperrigen Gegenstände mit Seilen und bemerkenswerter Muskelkraft. Die Hauptmasse machten leere Ölfässer aus, die nachwievor zu Duzenden am Grund der Alten Donau lagern. Die Fässer stammen von alten Steganlagen und Bootsanlegeplätzen. Die Fässer rosteten sukzessive durch und sanken folglich zu Boden. Insgesamt konnten beim großen „Müllfischen“ mehr als 70 Fässer herausgeholt und durch die MA 48 entsorgt werden.
Nicht nur Fässer hielten die fleißigen HelferInnen auf Trab. Auch diverse Mistkübel, Eisenteile und sogar ein Handtresor sowie eine Nummerntafel wurden erfolgreich geborgen. Fliegerbomben waren heuer glücklicherweise keine dabei.
Die Uferpartie war sowohl den Tauchern beim Bergen von diversem Sperrgut behilflich, andererseits kümmerten sie sich auch um die Uferreinigung direkt. Eine hochmotivierte Helferin, die nach eigenen Angaben freiwillig zum „Retten der Welt“ ausrückte, war nahezu 10 Minuten damit beschäftigt, die Fläche um eine Uferbank von Zigarettenstummeln und kleinteiligem Papiermist zu säubern.
Auch Kinder beteiligten sich mit großem Engagement an der Ufer-Entmistung. Spielzeug-Traktoren dienten als mobile Sammelgefäße. Die speziellen Müllgreiferzangen der MA 48 erfreuten sich gerade bei den jungen Helfern großer Beliebtheit.
Die großangelegte Reinigungsaktion zeigt deutlich, dass Fischer auch über ihren Tellerrand hinausblicken können und sich für die Erhaltung und Pflege ihrer Gewässer einsetzen.