Wer mehr Öffi-NutzerInnen will, muss neue Wohngebiete; Arbeitsstätten und Bahnhöfe rasch mit Straßenbahnen erschließen
“Wer will, dass mehr Menschen die Öffis nutzen muss das Öffi-Netz weiter ausbauen”, sagt der Leiter der AK Abteilung Kommunalpolitik, Thomas Ritt zur Vorstellung des Straßenbahn-Ausbauprogramms der Stadt Wien heute in der Stadtentwicklungskommission. “Mit mehr Straßenbahn-Verbindungen kann der Ausbau von U-Bahn, S-Bahn und des Hauptbahnhofs sinnvoll ergänzt werden.”
Dabei ist es wichtig, dass die Verlängerung der Linie D pünktlich bis zur Teilinbetriebnahme des Hauptbahnhofs am 9. Dezember in diesem Jahr fertig wird und von PendlerInnen genutzt werden kann. Ebenso sinnvoll ist die Verlängerung der Linie 18 zwischen Schlachthausgasse und Stadion. Das würde die Bezirke 2 und 3 sinnvoll verbinden undeine Anbindung der gürtelnahen Bezirke an den bedeutenden Grünraum Prater gewährleisten. “Wo neue Wohngebiete gebaut wurden, müssen die Öffi-Anbindungen schnell kommen, bevor die Menschen mangels Angebot aufs Auto umsteigen”, so Ritt. Dringend geboten ist etwa die Erschließung der Stadtentwicklungsgebiete Wienerberg und Monte Laa mit entsprechenden Straßenbahn-Linien. Da die bauliche Entwicklung bereits überwiegend abgeschlossen ist sollten die Planungsüberlegungen für eine Verbindung der U1 und U6 Meidling mit der “Wienerbergtangente” so rasch wie möglich umgesetzt werden. Für Beschäftigte entlang der Wienerbergstraße würde sich dadurch ihr Arbeitsweg deutlich verbessern.
Ebenfalls dringend ist eine Verlängerung der Linie O über den Nordbahnhof in den 20. Bezirk. Sie muss Hand in Hand gehen mit der baulichen Entwicklung am Nordbahnhofgelände. Schon begonnen haben die Vorarbeiten für die Linien 25 und 26. Die neue Linie 25 wird bis Dezember 2012, die Linie 26 bis Oktober 2013 fertiggestellt. Damit werden derzeit noch schlecht mit Öffis erschlossene Gebiete wie der Gewerbepark Stadlau endlich gut an den Öffentlichen Verkehr angebunden und Verbindungen zu den U- und S-Bahnen hergestellt. Hier dringt die AK bei der Gestaltung der Haltestellenbereiche auf kurze und sichere Zu- und Abgänge.
Investitionen in die Straßenbahn machen aus Sicht der AK Sinn. Die Straßenbahn verfügt gegenüber der U-Bahn über geringere Errichtungs- und laufende Kosten, eine höhere Haltestellendichte und zeichnet sich durch eine bessere Erreichbarkeit aus.