“Neuer Speckgürtel östlich von Wien schädigt die Wiener Wirtschaft”
“Wir Grüne Wien lehnen die Lobauautobahn aus wirtschaftlichen, verkehrstechnischen und ökologischen Gründen weiterhin strikt ab”, so der Verkehrssprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch. “Angesichts der weltweiten Finanzkrise ist der geplante Bau der Lobauautobahn noch viel unsinniger als bisher”, erklärt Maresch. In der heutigen Pressekonferenz der Asfinag wurde bekannt, dass die Asfinag nun schon von Baukosten von über 1,8 Mrd. Euro ausgeht – bisher war von weniger als 1,7 Mrd. Euro die Rede. “Sollte die Autobahn tatsächlich gebaut werden, gehe ich davon aus, dass die Kosten schließlich bei drei Mrd. Euro liegen”, vermutet Maresch.
Die Asfinag hat bereits jetzt elf Milliarden Euro Schulden, für die der Staat voll haftet. Neben diesem finanziellen Aspekt wirken sich die geplanten Autobahnprojekte S1-Lobauautobahn, S8-Marchfeldschnellstraße und die S1-Spange zum Flugfeld Aspern für den Wirtschaftsstandort Wien negativ aus.
“Das Beispiel der A 5 zeigt, dass neue Autobahnen noch mehr Verkehr in die Stadt schaufeln und der öffentliche Verkehr darunter massiv leidet”, so Maresch. Entlang dieser Schnellstraßen werden in Niederösterreich Einkaufszentren und Fachmärkte aus dem Boden schießen und weitere Kaufkraft aus Wien abziehen – wie man bei SCS eindrucksvoll sieht. Bereits die von der Stadt Wien 2003 in Auftrag gegebene strategische Umweltprüfung für den Nordostraum Wien hat dies für die vorliegende Variante der Lobau-Autobahn ergeben. Wortwörtlich wird in dieser Untersuchung von einem weiteren Speckgürtel an der Wiener Landesgrenze gewarnt.
“Landeshauptmann Pröll und die Bürgermeister von Aderklaa, Deutsch Wagram, Raasdorf und Groß-Enzersdorf reiben sich jetzt schon die Hände wegen des Abzugs der Kaufkraft aus Wien”, berichtet Maresch. “Dieser Schaden für die Stadt Wien muss abgewehrt werden.” Der Bau der “Stummelautobahn” von Raasdorf zum Flugfeld Aspern – die S1-Spange Aspern – wird dazu führen, dass einerseits der neue Stadtteil Flugfeld Aspern zu einem riesigen Park & Ride-Parkplatz für die niederösterreichischen PendlerInnen verkommt und andererseits die DonaustädterInnen ganz schnell zu den niederösterreichischen Einkaufszentren fahren können”, so Maresch abschließend.