Am 8. Mai 1945 wurde in Europa die menschenverachtende nationalsozialistische Diktatur Hitlerdeutschlands militärisch besiegt und endete mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands. Die Bilanz des Krieges war furchtbar. Rund 60 Millionen Menschenleben waren ausgelöscht. Darunter fabriksmäßig ca. 6 Millionen europäischer Juden, zehntausende Sinti und Roma, behinderte Menschen (Euthanasie), katholische und evangelische Geistliche, Zeugen Jehovas, politische Gegner wie Monarchisten, Bürgerliche, Sozialisten, Kommunisten, Lesben und Schwule. Während nach der Kapitulation im zerstörten Deutschland und Österreich mit den Befreiern langsam der Wiederaufbau begonnen wurde, tobte der Krieg im Pazifischen Raum mit unverminderter Härte weiter.
Das mit Hitlerdeutschland verbündete Japan dachte nach dessen Kapitulation nicht daran einen Friedensvertrag mit Amerika und dessen Verbündeten einzugehen.
Japan war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine aggressive militärische Macht im asiatischen Raum. So wurde der Nordosten Chinas 1931 besetzt. 1937 wurden weitere Teile Chinas annektiert, und mit Unterstützung anderer Länder, die europäischen Kolonialmächte zum Rückzug aus den südostasiatischen Ländern gezwungen um ein eigenes Kolonialreich aufzubauen.
Bildurheber Enola Gay Tail Gunner S/Sgt. George R. (Bob) Caron
Amerika sah dadurch seine Interessen, in ihrer Kolonie, den Philippinen, gefährdet und reagierte mit verschiedenen wirtschaftlichen Embargos Ende der dreißiger Jahre gegen Japan.
Der japanische Luftangriff am 7. Dezember 1941, auf den amerikanischen Militärhafen Pearl Harbor, löste den Eintritt Amerikas in den Zweiten Weltkrieg aus. Auch Hitlerdeutschland erklärte daraufhin Amerika den Krieg.
Am 25. Juli 1945 wurden die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom damaligen US-Präsidenten Harry S. Truman angeordnet.
6. August 1945 Atombombenabwurf auf Hiroshima
Hiroshima war 1945 Sitz des Hauptquartiers der 2. japanischen Hauptarmee mit Truppensammelpunkt und Lagerungsstätte kriegswichtiger Güter.
Um 8.16 Uhr Ortszeit explodierte die Atombombe („Little Boy“ genannt) in 580 Metern Höhe über der Innenstadt von Hiroshima. Durch die enorme Hitze von mindestens 6.000 Grad Celsius wurden von 76.000 Häusern 70.000 zerstört oder beschädigt. In einer Entfernung von über zehn Kilometern gingen Bäume in Flammen auf. Rund 80.000 Menschen waren sofort tot. Geschätzt wird, dass nach dem Abwurf und den Spätfolgen bis 1946 zwischen 90.000 und 160.000 Menschen getötet wurden.
9. August Atombombenabwurf auf Nagasaki
Nagasaki war Standort des Mitsubishi Rüstungskonzerns, der im Hafen von Nagasaki Kreuzer und Torpedoboote für die Kriegsmarine mit koreanischen Zwangsarbeitern produzierte.
Um 11.02 Uhr Ortszeit wurde die Bombe („Fat Man“ genannt) in 470 Metern Höhe über den Boden zur Explosion gebracht. 22.000 Menschen starben sofort, weiter 39.000 innerhalb der nächsten vier Monate, wobei Schätzungen bis zu 80.000 Tote gehen und gingen.
Kapitulation am 15. August
Nach diesen verheerenden Atombombenabwürfen und dem Kriegseintritt der Sowjetunion gegen Japan, am 8. August 1945, erfolgte die bedingungslose Kapitulation Japans am 15. August 1945 in einer Radioansprache durch den Tenno (Kaiser). Die Kapitulationsurkunde wurde am 2. September 1945 unterzeichnet. Damit war der Zweite Weltkrieg auch im fernen Osten endgültig beendet.
Gedenken
Seit dem 6. August 1947 gedenkt Hiroshima alljährlich der Opfer des Atombombenabwurfes um 8.16 Uhr Ortszeit mit Politikern, Militärs, der Bevölkerung und ausländischen Teilnehmern. Unter Glockengeläut wird eine Schweigeminute in der gesamten Stadt eingelegt.
In Nagasaki erinnern seit 1955 das Atombombenmuseum und der Friedenspark an die Folgen des Abwurfes der Atombombe. An der Universität Nagasaki beschäftigt sich ein eigenes Institut mit den medizinischen Folgen der Explosion. Am 1. Juli 2010 wurde in Genf ein Gedenkstein zur Erinnerung der Opfer der beiden Atombombenabwürfe errichtet. Japanische Politiker treten bis heute weltweit vehement gegen Nuklearwaffen ein.
Atommächte heute
Die fünf offiziellen Atommächte USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und die Volksrepublik China haben sich zu einem Atombombensperrvertrag verpflichtet.
Die faktischen Atommächte Israel, Indien, Nordkorea und Pakistan sind bis heute diesem Atombombensperrvertrag nicht beigetreten.
Vermutet wird, dass der Iran und Saudi Arabien ebenfalls Nuklearwaffen besitzen bzw. an der Entwicklung derselben arbeiten. Im Lichte der verheerenden Erfahrungen im 20. Jahrhundert kann es nur die Ächtung des Krieges und der Nuklearwaffen geben.
Willi Soucek